Hier treffen sich Orient und Okzident, Religionen und Kulturen, Geschichte und Avantgarde. Europäische Hauptstädte mit einer bewegten Vergangenheit, einer spannenden Gegenwart und viel Potential für die Zukunft. Die Metropolen des Balkans im Südosten Europas haben ihr sozialistisches Erbe abgeschüttelt und befinden sich im Aufbruch. Zeit für eine Entdeckungsreise.

Serbien und seine Hauptstadt Belgrad haben bei vielen Europäern noch immer nicht den besten Ruf. Zu nah ist die Erinnerung an die Balkankriege, zu nationalistisch sind die Töne der Regierenden bis heute. Doch die Stadt an der Mündung der Save in die Donau ist aus ihrer jahrzehntelangen Lethargie erwacht und befreit sich gerade immer mehr von ihrem Stigma. Junge Menschen aus aller Welt zieht es seit einigen Jahren in die Balkanmetropole, viele bleiben sogar. Sie kommen wegen des morbiden Charmes des Verfallenender, wegen günstiger Mieten und vor allem wegen der überall spürbaren Aufbruchsstimmung.

Das Stadtbild bietet rein äußerlich eine bizarre Mischung aus bröckelnden klassizistischen Fassaden, Glanzstücken der Moderne und eindrucksvollen Beispielen des Brutalismus-Architekturstils. Neben prunkvollen Gebäuden und repräsentativen Objekten liegen romantische Viertel mit halb verfallenen Häusern und an vielen Ecken die Zeichen urbaner Subkultur. Eine Stadt voller Kontraste. Auf den ersten Blick grau und eintönig, doch im Inneren bebt sie. Nach jahrzehntelanger Depression ist das Leben zurückgekehrt - mit viel Kreativität und Balkan-Temperament. 

Das kreative Zentrum der 1,7 Millionen Einwohner Stadt liegt am rechten Ufer der Save im ehemaligen Industrie- und Arbeiterviertel ‚Savamala‘. Die Kreativen haben vor einigen Jahren dieses verfallene und von der Stadtverwaltung aufgegebene Viertel eingenommen, Clubs und Bars zogen in die verlassenen Lagerhallen. Savamal trug Belgrads Ruf als Partymetropole in die Welt. Und genau das ist jetzt durch Investoren aus dem Ausland in Gefahr. 

Aleksandar Đorđević nimmt uns mit auf Entdeckungstour zu den besten Graffitis im Szeneviertel, Dušan Čavić i Dušan Šaponja zeigen uns die verborgene Schönheit der Brutalismusarchitektur in ihrem Neu-Belgrader Kiez und Ivana Orlovic und Janez Kranjc dokumentieren die Unterwasserwelt des Save Sees.

Erstausstrahlung: 05. März 2019, 18:35 Uhr, ARTE

Impressum

Datenschutz